Sieben von zehn Partnerschaften sind stärker als je zuvor – Singles stellen neue Ansprüche

07.02.2021 Katharina Hemmelmair
Der Valentinstag (14. Februar) wird von Paaren dieses Jahr möglicherweise besonders innig zelebriert. Denn wie eine neue, repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship.ch bei 1‘017 Frauen und Männern in der Schweiz zeigt, schätzten die Liierten ihre Partnerschaft als wichtige Stütze in den letzten Monaten. Viele haben sich bewusst auf das Gute in ihrer Beziehung konzentriert sowie (neue) positive Eigenschaften beim Partner (wieder-)entdeckt. Auch bei Singles hat Corona die Ansprüche an eine potenzielle Partnerschaft verändert. Wichtiger geworden sind die Kommunikationsbasis, ähnliche Werte sowie Optimismus und Loyalität.

Zürich,

Wie eine neue, repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship.ch bei 1‘017 Frauen und Männern in der Schweiz zeigt, sind drei von vier Paaren der Meinung, dass ihre Beziehung in der Pandemie stärker geworden ist. Zudem geben fast alle an, dass in unsicheren Zeiten Stabilität in der Partnerschaft besonders wichtig ist. So sind sich 77% der Befragten sicher, dass ihr Partner, ihre Partnerin ihnen geholfen hat, die letzten Monate besser zu überstehen. Damit dies gelingen konnte, haben Paare folgende Beziehungs-Aspekte in den Vordergrund gestellt:

  • Sie haben sich bewusst sowohl auf das Gute in der Partnerschaft als auch auf das Gute des Partners, der Partnerin konzentriert (79% Männer, 74% Frauen).
  • Sechs von zehn Befragten haben neue positive Eigenschaften beim Gegenüber entdeckt, die sie nun sehr schätzen. Allen voran die 30 bis 39-Jährigen (67 %). Zudem gibt jeder und jede Zweite an, positive Eigenschaften beim Partner, Partnerin wiederentdeckt zu haben, die sie vorher (fast) nicht mehr wahrgenommen hatten.
  • Die Pandemie scheint Paare zudem toleranter zu machen. Jeder und jede zweite Befragte/r gibt an, die (bereits bekannten) Marotten des Partners weniger bedeutend zu finden als früher.

Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Diese Resultate freuen mich als Therapeutin sehr. Sprich wenn ich mich um meine Beziehung kümmere und aktiv daran arbeite, kann ich neue Seiten beim Gegenüber entdecken und Positives daraus ziehen. Das steckt viel Arbeit dahinter, die sich aber lohnt. Vielen Paaren hat die Pandemie durchaus geholfen, sich ohne die übliche Ablenkung von aussen um sich selber zu kümmern.“

Nichtsdestotrotz hat mehr als ein Viertel neue, negative Marotten beim Partner entdeckt. Das betrifft insbesondere die unter 50-Jährigen, von ihnen gibt ein Drittel an neue, negative Eigenschaften am Partner entdeckt zu haben. 28 Prozent der unter 50- Jährigen haben zudem die eigene Partnerschaft hinterfragt (vs. 17% bei den über 50- Jährigen).

Single-Männer sind in der Pandemie anspruchsvoller geworden

Bei den Singles wurde abgefragt, inwieweit sich ihre Ansprüche an einen potenziellen Partner, Partnerin in den Monaten seit der Pandemie verändert haben:

  • Jede/r Zweite wünscht sich vermehrt eine gemeinsame Kommunikationsbasis ebenso wie ähnliche Werte und Vorstellungen (Männer gleichermassen wie Frauen). Das Gleiche gilt für Optimismus, Loyalität und Verlässlichkeit.
  • Mehr Männer als Frauen geben an, dass Ehrlichkeit, Humor, ähnliche Interessen, Einfühlungsvermögen und körperliche Anziehung für sie wichtiger geworden ist.

Folgende Kriterien zeigen die geringste Veränderung:

  • Sieben von zehn Singles sagen, dass ihre Ansprüche hinsichtlich Aussehen (73%) und Einkommen (68%) des Wunschpartners leicht abgenommen haben. Jeweils mehr Frauen als Männer.
  • Ebenso sagen mehr als 60 Prozent der befragten Singles, dass sie auch in Bezug auf eine ähnliche politische Einstellung (64%), körperliche Anziehung (63%) und Umweltbewusstsein (62%) kaum Abstriche machen wollen.

„Interessant ist, dass in der Corona-Zeit viele Diskussionen oder gar Klischees in den Hintergrund gerückt sind“, stellt Dania Schiftan fest. „Plötzlich sind Männer anspruchsvoller geworden. Oder man merkt, dass man politisch zwar ähnlich ticken kann, sich aber bei den Massnahmen zur Pandemiebekämpfung trotzdem überhaupt nicht einig ist. Eine solche Situation kann eigene Ansprüche relativieren oder gar über den Haufen werfen.“

 

Über die Studie: Die Studie wurde vom 20. bis 29. November 2020 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1017 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).