„Sie ist leider nicht mein Typ“

20.01.2014 Katharina Hemmelmair
Gemäss der aktuellen, repräsentativen Umfrage von Parship.ch leben in der Schweiz knapp 1,53 Millionen Singles zwischen 18 und 69 Jahren – die meisten davon in der Region Zürich (34%). Die Chancen, einen passenden Partner zu finden, wären demnach gegeben. Doch zwei Drittel der Befragten geben an, ausschliesslich oder oft nur Augen für den immer gleichen „Typ“ zu haben. Lediglich 22% der Singles geben an, auf keinen bestimmten „Typ“ geeicht zu sein, während es bei den Liierten fast doppelt so viele sind (40%).

Zürich,

Zum Jahresbeginn steht bei vielen Singles ein Neujahrsvorsatz zuoberst auf der Liste: endlich den Traummann oder die Traumfrau zu finden! Die Perspektive für eine neue Liebe ist günstig, suchen doch gerade im Januar besonders viele Alleinstehende nach einem passenden Partner. Und die Chancen, diesen Vorsatz in die Tat umzusetzen, stehen nicht schlecht, leben doch gemäss der aktuellen, repräsentativen Umfrage von PARSHIP.ch rund 1,53 Millionen Singles zwischen 18 und 69 Jahren in der Schweiz, was rund 27% der Schweizer Bevölkerung in dieser Altersgruppe entspricht.

Die beste Aussicht auf neues Liebesglück für Alleinstehende verspricht – aufgrund einer besonders hohen Singles-Dichte (34%) – die Region Zürich. Die Mittelländer hingegen scheinen den Dreh raus zu haben, wie man sich erfolgreich verliebt, denn sie haben mit Abstand die tiefste Single-Zahl der Schweiz (22%).

Festhalten am ewig gleichen Beuteschema schränkt unnötig ein

Obwohl jeder bzw. jede Vierte in der Schweiz alleinstehend ist und die meisten sich einen Partner wünschen, scheint es mit der Suche nach Mr. oder Mrs. Right oft nicht so richtig klappen zu wollen. Einen möglichen Grund dafür sieht PARSHIP-Psychologin Barbara Beckenbauer in der zu einseitigen Festlegung auf einen bestimmten (Traum-)Typ: „Viele Singles stehen sich und ihrem Glück selbst im Weg, weil sie sich bei der Suche zu sehr auf den immer gleichen „Typ“ konzentrieren. Die Faszination, die „Bad Guys“ etwa auf Pamela Anderson oder Kate Moss ausüben sowie die Vorliebe von Rod Stewart oder Leonardo DiCaprio für junge, blonde Models sind bestens bekannt. Doch die Erfahrung zeigt leider nur zu oft, dass eine einseitige Typfokussierung selten alltagstauglich ist.“

Tatsächlich geben zwei Drittel der Befragten an, immer wieder vom gleichen Typ Mann oder Frau angezogen zu werden. Knapp jeder und jede Fünfte steht ausschliesslich auf den selben Typ (Männer 19%, Frauen 17%), während rund die Hälfte von ihnen zwar einen bestimmten Partnertyp vor Augen hat, aber durchaus gewillt ist, auch mal eine Ausnahme zuzulassen. Ältere sind – wahrscheinlich aus Erfahrung – etwas weniger Typ-orientiert als Jüngere. Dies gilt auch für diejenigen, die in einer Partnerschaft leben: 40% von ihnen gaben an, keinen bestimmten „Typ“ zu bevorzugen, während es bei den Singles lediglich 22% sind.

Mehr Chancen auf Liebesglück durch breiteren Blickwinkel bei der Partnersuche

Frauen fühlen sich in erster Linie von gewissen Charaktereigenschaften (67%) angezogen. Doch geben ebenfalls über die Hälfte von ihnen an (56%), dass oft auch die Figur eines Mannes ihr Interesse weckt. Männer sprechen am häufigsten auf die Figur einer Frau an (67%), doch gibt ebenfalls über die Hälfte an (56%), dass auch gewisse Charaktereigenschaften auf sie unwiderstehlich wirken. An vierter Stelle steht bei Frauen die Körpergrösse eines Mannes im Blickfeld (34%, Männer 23%), während Männer eher Augen für die Haarfarbe der Frauen haben (31%, Frauen 22%).

Am anziehendsten wirken auf beide Geschlechter ehrliche, liebevolle, zärtliche und humorvolle Menschen. Männer stehen zudem auf fröhliche, optimistische Frauen, während sich Frauen an vierter Stelle von vertrauenswürdigen Männern angezogen fühlen. „Bad Guys“ scheinen hierzulande nicht hoch im Kurs zu liegen, werden doch die Charaktereigenschaften „unabhängig“, „unkonventionell“, „stolz“, „verrucht“, „lasterhaft“ oder „unnahbar“ von den wenigsten Frauen als anziehend bewertet. Doch fällt deren Blick bevorzugt auf athletisch gebaute, dunkelhaarige Männer. Hingegen scheint bei den Herren der „blonde Modeltyp“ tatsächlich hoch im Kurs zu liegen: Am häufigsten bekommen sie Herzklopfen bei Blondinen mit einer schlanken oder kurvigen Figur.

Dass bisherige Beziehungen stets aus dem gleichen Grund in die Brüche gingen könnte daran liegen, dass nicht nach einem Partner Ausschau gehalten wurde, der wirklich passt. „Gerade diejenigen, die immer wieder auf die gleichen Merkmale beim anderen Geschlecht ansprechen, jedoch schon mehrere gescheiterte Beziehungen hinter sich haben oder schon längere Zeit alleinstehend sind, sollten sich überlegen, ihr bisheriges Muster bei der Partnerwahl zu überdenken. Denn womöglich würde jemand, der gerade nicht in dieses Schema passt und den man deshalb nicht auf den ersten Blick als potenziellen Partner ins Auge fasst, sich für eine glückliche, langfristige Beziehung besser eignen“, so Barbara Beckenbauer.

Studiensteckbrief: Respondenten: web-aktive Personen aus der Schweiz zwischen 18 und 69 Jahren, Sample-Grösse: n=1027 Netto-Interviews, Erhebungszeitraum: 16.12.2013 – 05.01.2014