Religion, Politik und Polyamorie: Diese Themen vermasseln das erste Date
Damit das erste Date nicht gleichzeitig das Letzte ist, gilt es laut einer neuen bevölkerungsrepräsentativen Umfrage von Parship.ch Gespräche über Religion und Sekten (38%), Gender-Thematik (32%) sowie Polyamorie und Seitensprünge (29%) zu vermeiden. Für Frauen ist zudem Politik ein absolutes No-Go-Thema. Männer sind insgesamt etwas toleranter, was die Themenwahl betrifft, dennoch haben sie keine besonders grosse Lust über Feminismus oder Veganismus zu reden. Um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und das Kennenlernen zu vertiefen eigenen sich Gespräche über Hobbies (62%), gemeinsame Interessen (62%) und Reisen (57%).
Singles in der Schweiz sind sich einig: Religion und Sekten stehen bei 36% der Männer und 40% der Frauen ganz oben auf der Liste der Themen, die für ein erstes Date zu kontrovers sind. Gleich darauf folgen Gender-Thematiken und Feminismus; dieses Thema finden Männer noch etwas unpassender als Frauen (33% bzw. 31%). Auch Polyamorie und Seitensprünge gelten als schwierig – damit treibt man Frauen deutlich schneller in die Flucht (34%) als Männer (23%).
Interessant ist, dass die unter 30-Jährigen mit Polyamorie oder auch Seitensprüngen deutlich entspannter umgehen: 18 Prozent der befragten 18-29-Jährigen finden ein Gespräch darüber zu kontrovers für das erste Kennenlernen, bei den über 30-Jährigen jede:r Dritte.
Politische Diskussionen sind ebenfalls ein Minenfeld: Mit Gesprächen über Schweizer Innenpolitik kann man sich bei 26 Prozent der Singles das erste Treffen vermasseln, bei den Frauen findet es sogar jede Dritte absolut unpassend. Gleiches gilt auch für die Flüchtlingskrise oder die Einwanderungspolitik der Schweiz, diese werden von etwa einem Viertel der Befragten als problematisch empfunden. Globale Konflikte, wie die Kriege in Nahost und der Ukraine (je 22%), sind weitere Themen, die Singles beim ersten Kennenlernen lieber aussen vor lassen sollten.
Positiv punkten: Die Top-Themen fürs erste Date
Während manche mit Trump (17% finden das zu kontrovers), Sterbehilfe (13%) oder Erbschaftssteuer (12%) als Small-Talk-Thema fürs erste Date gut leben können, bevorzugen die meisten Schweizer:innen doch eher klassische Gesprächsthemen. Ganz oben stehen Hobbies und gemeinsame Interessen (je 61%). Besonders die über 40-jährigen Singles betonen, wie wichtig es ist, sich über Gemeinsamkeiten auszutauschen. Die Jüngeren können sich eher für Gespräche über ihr Arbeitsleben oder Filme und Serien begeistern.
Auch Reisen (56%) ist ein sehr beliebtes Thema, das vor allem bei Frauen (67%) für positive Gespräche sorgt. Träume und Zukunftspläne oder kulinarische Vorlieben (je 49%) sorgen ebenso wie Musik (46%) für gute Stimmung.
Bei Single-Frauen punktet man besonders mit Gesprächen über Haustiere (M 26%, F 48%), während bei Männern die Chancen auf ein zweites Date steigen, wenn sie über Sport sprechen können (M 32%, F27%).
Psychologin rät: Offenheit und gegenseitiges Verständnis sind entscheidend
Die Umfrage zeigt, dass Schweizer Singles ein gutes Gespür haben, mit welchen Themen sie Punkten und welche ein Date zum Kippen bringen können. Auch Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan betont die Bedeutung der Themenwahl: „Ein erstes Date ist eine Möglichkeit, eine Grundlage für eine Beziehung zu schaffen, und die Wahl der Gesprächsthemen spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Während kontroverse Themen leichter zu Meinungsverschiedenheiten führen können, sind gemeinsame Interessen eine ideale Basis, um eine Verbindung aufzubauen. Ich empfehle, sich auf positive Themen zu konzentrieren, die beiden Gesprächspartnern Freude bereiten, und sensiblere Themen – zumindest zu Beginn – zu vermeiden.“
Über die Studie: Die Studie wurde vom 5. September bis 17. September 2024 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1.588 Männer und Frauen, darunter 625 Singles von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).