Partner oder Haustier – das ist hier die Frage
In fast jedem zweiten Schweizer Haushalt lebt mindestens ein Haustier. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als Single auf Partnersuche einem Single mit Haustier begegnet, ist dementsprechend hoch. Und tatsächlich: Ein Drittel (34%) der 1‘317 befragten Deutschschweizer Singles lebt mit einem oder mehreren tierischen Mitbewohnern zusammen, wobei der Anteil an „Frauchen“ (41%) deutlich höher ist als der an „Herrchen“ (25%). Am häufigsten teilen beide Geschlechter ihr Zuhause mit Katzen (68%) und Hunden (36%).
PARSHIP-Psychologin Barbara Beckenbauer weiss dazu: “Haustiere sind in vieler Hinsicht ein Plus für Single-Herrchen und -Frauchen. Sie leisten ihnen nicht nur Gesellschaft und wärmen das Herz, sondern helfen auch, bei der Partnerwahl zu punkten. Ein Haustier zu besitzen und für dieses richtig zu sorgen weist auf eine warme, fürsorgliche und verantwortungsvolle Persönlichkeit hin und wird als Ausdruck von Bindungs- und Beziehungsfähigkeit gesehen.”
Doch wie beliebt sind Singles mit Haustieren bei den tierlosen Singles wirklich? Unabhängig vom Geschlecht steht die Hälfte von ihnen (52%) einem Partner mit tierischem Anhang positiv gegenüber, wobei 38% ein Haustier beim neuen Partner sogar ausdrücklich begrüssen würden und weitere 38% sich weder für noch gegen Tiere aussprechen. Ein Grund dafür ist sicher, dass nur die Wenigsten keine Haustiere halten, weil sie diese nicht mögen (9%) oder auf sie allergisch reagieren (5%). Die grosse Mehrheit der Singles verzichtet eher aus Vernunftsgründen auf sie: die meisten möchten ihre Unabhängigkeit nicht wegen eines Tieres aufgeben (51%). Andere geben an, schlicht keine Zeit (42%) oder keinen Platz bzw. nicht die richtige Umgebung für ein Haustier zu haben (29%) oder aber scheuen den Arbeitsaufwand (9%).
„Herrchen“ und „Frauchen“ haben klare Erwartungen an zukünftige Partner Singles mit Haustieren haben klare Vorstellungen in Bezug auf das Verhalten des zukünftigen Partners: 53% der Frauen und 37% der Männer erwartet Verständnis für die tierischen Mitbewohner, auch wenn der neue Partner Tiere nicht unbedingt mag. Jeder und jede Fünfte würde jedoch wollen, dass der Partner seine oder ihre Leidenschaft für die gleichen Tiere teilt. Grundsätzlich sind männliche Tierhalter aber etwas toleranter als ihre weiblichen Pendants: 39% gaben an, keine Erwartungen an die Partnerin wegen ihres Haustieres zu haben, während es bei den Frauen nur 21% waren.
Würde es hart auf hart kommen, sprechen die Zahlen aber eine klare Sprache: Müssten sich Singles zwischen ihrem geliebten Haustier und einem neuen Partner entscheiden, würde nur jeder dritte Mann (34%) und jede sechste Frau (18%) klar den Partner oder die Partnerin wählen. Rund 39% der Frauen und Männer konnten nicht spontan aus dem Bauch heraus sagen, wen sie wählen würden. Für 28% der Männer und 41% der Frauen fiele die Wahl aber klar zu Gunsten des tierischen Lieblings aus.
Studieninfos: Die Umfrage wurde Ende März 2012 von PARSHIP.ch bei insgesamt 1’317 Deutschschweizer Singles im Alter zwischen 18 und 69 Jahren durchgeführt.