Parship-Studie: Wie verbreitet ist Smartphone-Schnüffeln in Beziehungen?

25.03.2025 Katharina Hemmelmair
Eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage im Auftrag von Parship.ch unter 964 in Partnerschaft lebenden Schweizer:innen zeigt:45 Prozent der Befragten kennen den PIN-Code oder das Entsperrmuster des Handys ihres:r Partner:in. Für rund ein Drittel ist dies ein Vertrauensbeweis. Junge Liierte finden zudem, der Zugriff aufs Handy stehe ihnen zu. Die unter 30-Jährigen sind es auch, die am ehesten […]

Eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage im Auftrag von Parship.ch unter 964 in Partnerschaft lebenden Schweizer:innen zeigt:45 Prozent der Befragten kennen den PIN-Code oder das Entsperrmuster des Handys ihres:r Partner:in. Für rund ein Drittel ist dies ein Vertrauensbeweis. Junge Liierte finden zudem, der Zugriff aufs Handy stehe ihnen zu. Die unter 30-Jährigen sind es auch, die am ehesten heimlich Nachrichten lesen oder Standortdaten verfolgen. Mit zunehmendem Alter nimmt das Interesse am Handy des:r Anderen aber deutlich ab.

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Parship.ch zeigt, dass viele Paare zwar den Handy-PIN-Code bzw. das Sperrmuster des:r Anderen kennen, aber kaum jemand darauf regelmässig Anrufe entgegennimmt oder Nachrichten liest. Während im Durchschnitt 53 Prozent der liierten Schweizer:innen kein Interesse an den Handy-Aktivitäten ihres:r Partners:in haben, zeichnen sich je nach Altersgruppe unterschiedliche Bilder ab: Bei den unter 30-Jährigen sagt nur rund ein Drittel, dass es nicht neugierig ist. Ab 40 Jahren sind es etwa zwei Drittel, die kein Interesse zeigen.

Die Umfrage zeigt weiter, dass Männer häufiger Zugriff auf ihr Handy gewähren:

  • Mehr Frauen als Männer kennen den PIN-Code oder das Entsperrmuster des:r Partners:in (Frauen 49% vs. Männer 41%).
  • Frauen dürfen das Handy ihres:r Partners:in eher uneingeschränkt nutzen (Frauen 42% vs. Männer 36%).
  • Frauen schätzen den freien Zugriff auf das Handy als ein Zeichen von Vertrauen (Frauen 33% vs. Männer 29%).

Junge kontrollieren am ehesten das Handy des:der Partner:in

Gerade jüngere Liierte haben einen deutlich anderen Umgang mit der Privatsphäre am Smartphone. Ein Viertel der unter 30-Jährigen findet, ihm:ihr stehe es zu, auf das Handy des:der Partner:in zuzugreifen – bei den über 30-Jährigen sagen dies nur rund sechs Prozent. Sie sehen den freien Zugriff auch viel häufiger als Vertrauensbeweis (u30 42% vs. ü30 30%) und werden misstrauisch, wenn er nicht gwährt wird (u30 26% vs. ü30 9%).
Sechs von zehn der unter 30-Jährigen kennen den PIN-Code des:der Partners:in und ebenso viele dürfen sein:ihr Handy jederzeit nutzen. 13 Prozent der unter 30-Jährigen werfen zudem manchmal heimlich einen Blick auf das Handy des:der Partners:in um Nachrichten, Browserverlauf, Fotos oder Apps zu überprüfen.


„In einer gesunden Partnerschaft sind Vertrauen und Respekt essenziell. Es ist nicht dasselbe, ob man das Einverständnis hat, das Handy des:r Partners:in zu nutzen, oder ob man gezielt dessen:ihre Nachrichten liest. Letzteres kann auf Unsicherheit oder Verlustangst hindeuten und führt selten zu einer gesunden Beziehung. Viel wichtiger als der Zugriff auf das Smartphone ist eine offene und ehrliche Kommunikation, die Vertrauen stärkt. Wer sich dabei ertappt, die Nachrichten des:r Partners:in lesen zu wollen, sollte reflektieren, woher dieses Bedürfnis kommt – und ob es nicht bessere Wege gibt, Sicherheit in der Beziehung zu finden.“

Parship-Psychologin Dania Schiftan


Über die Studie:
Die Studie wurde vom 5. September bis 17. September 2024 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1.588 Männer und Frauen, darunter 964 in Partnerschaft lebend von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).