Ob als Single oder in Beziehung: Männer haben in Krisenzeiten deutlich mehr Lust auf Sex als Frauen

11.05.2023 Katharina Hemmelmair
Laut einer aktuellen von Parship.ch in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie, für die das digitale Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent.com 1‘000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz befragte, wirken sich die aktuell vorherrschenden Krisen unterschiedlich auf die Zufriedenheit von Frauen und Männern aus, insbesondere bei folgenden Punkten: Inwiefern wirkt […]

Laut einer aktuellen von Parship.ch in Auftrag gegebenen repräsentativen Studie, für die das digitale Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent.com 1‘000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz befragte, wirken sich die aktuell vorherrschenden Krisen unterschiedlich auf die Zufriedenheit von Frauen und Männern aus, insbesondere bei folgenden Punkten:

Inwiefern wirkt sich die krisengebeutelte Situation auf Ihre Zufriedenheit aus?FrauenMänner
*Am liebsten verbringe ich mit meinem:r Partner:in Zeit zuhause.79%86%
Ich habe in letzter Zeit deutlich mehr Lust auf Sex.20%43%
Ich habe in letzter Zeit deutlich weniger Lust auf Sex.38%23%
Mehr sexuelle Aktivität hilft mir, mich von den aktuellen Krisen abzulenken.20%37%
Die aktuellen Krisen beeinflussen weder mein Gemüt noch meine Handlungen.44%55%
*In einer Partnerschaft.

Mehr Lust auf Sex gilt sowohl für Single-Männer (47% vs. 25% Single-Frauen) als auch für Männer in Beziehung (41% vs. 18% Frauen in Beziehung). Umgekehrt geben 43% der Single-Frauen an, deutlich weniger Lust auf Sex zu verspüren (vs. 36% der Frauen in Partnerschaft).

Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Es ist tatsächlich so, dass sich Männer in der Tendenz Sicherheit und Wohlbefinden über sexuelle Aktivitäten holen. Sprich wenn sie sexuell zufrieden sind, dann geht es ihnen auch sonst gut. Frauen hingegen benötigen eher Sicherheit und Wohlbefinden von aussen, erst danach kommt die Lust auf Sex. Im Übrigen können Frauen durchaus erlernen, ihre Lust unabhängig von äusserlichen Faktoren und damit zum Teil auch unbeeinflussbaren Faktoren zu machen.“

Jede zweite Frau sagt zudem unabhängig vom Beziehungsstatus, dass ihr die aktuellen Krisen zunehmend aufs Gemüt schlagen (vs. 41% Männer). Mehr Nähe und Zärtlichkeit hingegen suchen beide Geschlechter in gleichem Masse. „Unabhängig davon, wie unterschiedlich wir Menschen sind, gilt dennoch, dass Geborgenheit, Zärtlichkeit und Intimität ein gleichermassen grosses Bedürfnis von allen ist, weil es uns Sicherheit und Wohlbefinden gibt“, so Schiftan.

Single-Männer wünschen sich sehnlichst eine Beziehung

Singles spüren die Krisenzeiten in besonderem Ausmass: Rund 37% fühlen sich in der gegenwärtigen Zeit (noch) einsam(er). Und jede:r Fünfte:r hat sich von seinem:r Partner:in getrennt, weil er:sie der:die Falsche war, um die Krisenzeit gemeinsam zu meistern.

Bei fast jedem zweiten Schweizer Single nimmt der Wunsch nach einer Partnerschaft zu, da sich schwere Zeiten zu zweit besser meistern lassen. Dies betrifft signifikant mehr Männer als Frauen (56% vs. 36%) und junge Singles deutlich stärker als ältere (56% der 18 bis 29-Jährigen, 50% der 30 bis 39-Jährigen vs. 31% der 60 bis 75-Jährigen). Im Vergleich zu Liierten gehen Singles aber viel mehr aus, um sich abzulenken und trotz allem das Leben zu geniessen (35% vs. 20%).

Auch geben mehr Singles als Menschen in Partnerschaft an, von den aktuellen Krisen nichts mehr wissen zu wollen und die Berichterstattung darüber bewusst auszublenden (47% vs. 41%).

Dazu Dania Schiftan: „Wenn zu viele negative Themen auf uns einprasseln, ohne dass uns das Gehirn eine unmittelbare Gefahr signalisiert, kann ausblenden durchaus Sinn machen. Dadurch schützen wir uns vor einer Überdosis negativer Ereignisse.“


Über die Studie:
Die Studie wurde vom 01. Februar bis 09. Februar 2023 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1‘000 Frauen und Männer von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).