Männer wollen stählerne Körper, Frauen geht der Fitnesswahn zu weit
Für eine Studie anlässlich des internationalen Männertags vom 19. November hat das digitale Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent.com im Auftrag von Parship.ch 1012 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz befragt. Die repräsentative Studie zeigt, dass vor allem Frauen das exzessive Körpertraining von Tech-Grössen wie Jeff Bezos, Elon Musk oder Mark Zuckerberg zu weit geht, weil er ein unrealistisches Körperideal vermittelt (F 41% vs. M 35% Männer).
Dennoch sind sowohl Frauen als auch Männer der Meinung, dass die Lebenserwartung und Lebensqualität durch körperliche Fitness auf jeden Fall erhöht werden kann (F 46% bzw. M 45%). Dies trifft mit 56 Prozent vor allem auf die Altersgruppe 60 bis 69 Jahre zu (vs. 38% der 50 bis 59-Jährigen). Männer geben insgesamt öfter an Sport zu machen: Ein Viertel treibt gezielt Sport, um fit zu sein und einen trainierten Körper zu haben. Und mehr als ein Drittel macht Sport zum Spass; ein trainierter Körper oder eine höhere Lebenserwartung sind dabei nur Nebeneffekte.
Zu viel Sport setzt das Gegenüber unter Druck
Beide Geschlechter sind der Meinung, dass sowohl Frauen als auch Männer in höherem Alter zu ihrem natürlich Körper stehen sollten (89%). Nichtsdestotrotz finden es 76 Prozent der Frauen attraktiv, wenn Männer möglichst fit und muskulös altern. Umgekehrt gilt das Gleiche weniger häufig – lediglich 62 Prozent der Männer legen Wert darauf, dass Frauen auch im Alter fit und muskulös sind. Mehr als jede:r Dritte:r sagt, ein „natürlicher“ Körper (z. B. mit einem Bäuchlein) ist gemütlicher und sympathischer als ein gestählter Körper – insbesondere Single-Frauen sind dieser Meinung (41%).
Wenn das Date sehr sportlich und fit ist, fühlen sich mehr weibliche als männliche Singles unter Druck gesetzt, ebenfalls (mehr) Sport zu machen. Mehr als jede:r vierte Schweizer Single sagt sogar, er:sie möchte niemanden daten, der sportlicher ist als er:sie. Hingegen findet jede:r zweite liierte Schweizer:in, dass der:die Partner:in durchaus mehr auf seine:ihre Fitness achten könnte.
Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Männer, die extrem viel trainieren, können als arrogant und übermässig von sich selbst überzeugt wahrgenommen werden, obschon exzessives Training auch aus Unsicherheit geschieht.“ Und natürlich könne dieses Verhalten das Gefühl auslösen, dass der eigene Körper im Vergleich nicht genügt. Ausserdem kostet das Training sehr viel Zeit und Disziplin. Schiftan: „So kann rasch der Eindruck entstehen, als Partner:in an zweiter Stelle zu stehen.“ In solchen Situationen empfiehlt die Parship.ch-Psychologin ein offenes Gespräch, um gemeinsam zu eruieren, wie sich das eigene Sportverhalten für das Gegenüber anfühlt und welchen Einfluss es auf die Beziehung ausübt.
Über die Studie:
Die Studie wurde vom 13. Oktober bis 23. Oktober 2023 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1‘012 Frauen und Männer von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).