Jeder vierte Schweizer ist Single
Die repräsentative Befragung wurde im Auftrag von PARSHIP.ch von dem Institut Marketagent.com Schweiz AG in der deutschen und französischen Schweiz durchgeführt. Befragt wurden zwischen dem 17. und 26. Dezember 2010 insgesamt 1‘000 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren.
Der Studie zufolge steigt die Zahl der Singles in der Schweiz langsam aber stetig an: mittlerweile sind 23,2% der Bevölkerung bzw. 1,255 Millionen Frauen und Männer zwischen 18 und 69 Jahren ohne Partner. Auffallend ist, dass es deutlich mehr weibliche als männliche Singles gibt: Während über ein Viertel der Frauen (27,2%) ohne festen Partner leben, ist bei den Männern nur knapp jeder Fünfte allein (19,2%). Den höchsten Single-Anteil findet man bei den 18 bis 29-Jährigen, von denen 43% angeben, ungebunden zu sein.
Auch regional gibt es hinsichtlich Single-Status einige Unterschiede: Insgesamt sind 26,9% der Deutschschweizer Bevölkerung single, während es in der Westschweiz nur 19,5% sind. Am höchsten ist die Single-Dichte mit 26,5% in der Region Bern, gefolgt von 24,9% in Zürich, 24,8% in der Zentralschweiz und 24,4% im Mittelland.
Über die Hälfte der Singles schon über drei Jahre allein – teils gewollt
Frauen sind in der Regel deutlich länger single als Männer. Während bei den Männern ein Viertel (26,3%) angab, spätestens nach einem Jahr wieder in einer Beziehung zu leben, gilt dies nur für jede achte Frau (12,3%). Über die Hälfte (55,8%) der Singles ist jedoch seit mehr als drei Jahren ohne Partner. Bei den Frauen gilt dies sogar für 60,1% der Singles, während es bei den Männern 49,5% sind. Auch das Alter spielt in dieser Hinsicht eine Rolle. Der Anteil jener Frauen und Männer, die seit drei und mehr Jahren allein sind, nimmt mit steigendem Alter zu: von 40% bei den 15- bis 29-Jährigen bis zu 78,1% bei den 50- bis 69-Jährigen.
Das Alleinsein ist teils gewollt, teil unfreiwillig. So gibt rund ein Drittel der Frauen (33,4%) und ein Viertel der Männer (24,2%) an, keinen Wunsch nach einer Partnerschaft zu verspüren. 43,3% sagen allerdings, dass der Wunsch nach einem Partner „gross bis sehr gross“ ist, während 27% der befragten Singles relativ offen für eine Partnerschaft wären.
Männer schätzen sich bei Partnersuche viel schüchterner ein als Frauen
Vor allem Frauen (37%) und die 18- bis 29-Jährigen (45,6%) bemängeln, dass es an passenden Gelegenheiten fehlt, den richtigen Partner zu treffen. Auch glaubt ein Viertel der Frauen (26,8%), dass es schwer ist, im eigenen Alter jemanden kennenzulernen, während das Alter nur jedem zehnten Mann Sorge bereitet.
45,3% der Männer und 23,9% der Frauen sehen den Hauptgrund für ihren Status eher bei ihrer Schüchternheit. Rund 30% beider Geschlechter vermuten zudem selbstkritisch, bei der Suche zu anspruchsvoll zu sein. Fehlende Attraktivität wurde von jeder sechsten Frau als ein weiterer Grund genannt, während dies nur jedem zehnten Mann in den Sinn kam. Umgekehrt nannte jeder sechste Mann und jede zehnte Frau die Arbeitsbelastung als eine weitere Ursache.
„Der hohe Anteil an Langzeit-Singles erstaunt nur auf den ersten Blick“, meint Parship-Psychologin Barbara Beckenbauer. „Obwohl man gerade bei den Jüngeren vermuten würde, dass es an Gelegenheiten kaum mangelt, jemanden im Ausgang oder bei der Ausbildung kennenzulernen, scheint für fast die Hälfte dieser Altersgruppe genau dies das Problem zu sein.“ Die Studie belege, dass Jüngere meist wertkonservativer sind als man gemeinhin vermuten würde und dass viele bereits nach einer langfristigen Beziehung Aus-schau halten. „Allgemein gesehen sind die Menschen heute beruflich viel eingespannter als früher, und gerade Singles stellen, auch weil der Gegendruck durch einen Partner fehlt, ihre Arbeit häufig vor ihr Privatleben“, sagt Beckenbauer. „Trotz alledem ist die Mehrzahl der Singles positiv gestimmt und zuversichtlich im 2011, u.a. auch dank dem Internet, den oder die Richtige zu finden.“