In der Nordwestschweiz leben die glücklichsten Paare

30.07.2013 Katharina Hemmelmair
Die glücklichsten Paare in unserem Land leben in der Nordwestschweiz, die unglücklichsten in der Ostschweiz. Dies zeigt eine neue repräsentative Studie, die im Auftrag der führenden Online-Partneragentur Parship.ch bei 1‘000 Personen in der deutschen und französischen Schweiz durchgeführt wurde. Die Studie untersuchte auch, welche Faktoren für das Glück in einer Partnerschaft entscheidend sind. Die Resultate wurden im Rahmen einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem Neurobiologen Dr. Andreas Bartels präsentiert, der an der Universität Tübingen die neurobiologischen Ursachen und Zusammenhänge der Liebe erforscht hat.

Zürich,

Gemäss der im Juni 2013 durchgeführten bevölkerungsrepräsentativen Befragung leben knapp 70 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz seit 12 oder mehr Monaten in einer festen Beziehung, während sich rund 25 Prozent als Single bezeichnen. Die gängigsten Orte, um sich kennenzulernen , sind für die Befragten der Ausgang (71%), bei Freunden oder Bekannten (71%) , das Internet (65%) und der Arbeitsplatz (63%).

Am glücklichsten sind die Paare in der Nordwestschweiz: Auf einer 10er-Skala geben dort 77% der Befragten ihrer Beziehung die Note 8 oder besser. Im Landesdurchschnitt sind es immerhin noch 69%, die ihre Beziehung als so glücklich benoten. Ganz anders schaut es in der Ostschweiz aus: Dort beurteilen knapp 17% der Befragten ihre Beziehung mit eins bis drei Punkten, also als extrem unglücklich. Damit ist in der Ostschweiz die Zahl der in ihrer Beziehung sehr Unglücklichen doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (8%).

„Kuschelhormone“ sorgen für romantische Gefühle

Gemäss dem Neurobiologen Dr. Andreas Bartels, Leiter einer Forschungsgruppe am Centrum für Integrative Neurowissenschaften der Universität Tübingen, werden die Gefühle für einen Partner oder eine Partnerin durch die „Kuschelhormone“ Oxytocin und Vasopressin gesteuert. Je mehr Rezeptoren für die Hormone im Gehirn existieren, umso bindungsfähiger und treuer wird sich eine Person dem Partner gegenüber verhalten .

„Die beiden Hormone, zusammen mit Dopamin, führen zu regelrechten molekularen Umbauten in den Belohnungszentren des Gehirns, sodass wir uns an einen Partner binden“, sagt Bartels. Die Hormone werden vor allem während romantischer Phasen mit
dem Partner ausgeschüttet. Dass es zum Glücklichsein möglichst viel Gelegenheit für solche romantische Phasen und Zeit miteinander braucht, zeigt auch die aktuelle PARSHIP-Umfrage. So gibt beinahe die Hälfte der in einer Paarbeziehung lebenden Befragten (47%) an, mindestens fünf Tage pro Woche gemeinsam mit dem Partner zu verbringen. Diejenigen Befragten, die mehr Abende mit dem Partner zusammen verbringen , sind insgesamt glücklicher als jene, bei denen dies nicht der Fall ist.

Ähnlichkeit und Kommunikation helfen i n Stresssituationen

Neben den Hormonen spielen die persönlichen Eigenschaften eine entscheidende Rolle für die Qualität einer Beziehung – dies vor allem wegen dem wach sende Alltagstress, dem heute die meisten Paare ausgesetzt sind. „Entscheidend ist nicht, wie häufig und wie intensiv Stress im Leben eines Paares auftritt“, sagt Dr. Sandra Spreemann, Diplom-Psychologin und PARSHIP-Matchmaking-Expertin, „sondern, wie das Paar in Stresssituationen miteinander umgeht. Vor allem auch, wie es dann kommuniziert.“

Die Chance, eine Stresssituation gut zu meistern, steigt gemäss der neuen PARSHIP.ch-Befragung, je ähnlicher sich die beiden Partner sind . So sehen in einer sehr glücklichen Beziehung die Liierten bezüglich Einstellung, Art zu denken, Interessen, Aktivitäten und Persönlichkeit drei- bis fünfmal häufiger Ähnlichkeiten mit ihrem Partner, als dies in Beziehungen der Fall ist, die nicht so glücklich sind. Die glücklich Liierten geben zudem drei- bis viermal häufiger als Befragte mit einer unglücklichen Beziehung an, dass sie auch in Stresssituationen einen guten Umgang miteinander behalten, offen ihre Gefühle zeigen und ihrem Partner immer erzählen, was sie beschäftigt.