Frauen setzen auf Sextoys, Männer törnt es an, ihre:n Partner:innen bei der Selbstbefriedigung zuzuschauen
Wie stehen Menschen in der Schweiz zum Thema Selbstbefriedigung? Dieser Frage ist die Dating-App Parship.ch in einer repräsentativen Studie nachgegangen. Durchgeführt wurde sie im Auftrag von Parship.ch durch das digitale Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent.com, das 1‘012 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz befragt hat.
Wie die Studienergebnisse aufzeigen, gibt es beim Thema Selbstbefriedigung beträchtliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen:
Wie stehen Sie zum Thema Selbstbefriedigung? | Frauen (n=502) | Männer (n=510) |
Selbstbefriedigung ist für mich (auch) Stressabbau. | 34% | 49% |
Selbstbefriedigung macht einfach Spass. | 29% | 45% |
Auch in einer Beziehung ist mir Selbstbefriedigung wichtig. | 32% | 41% |
Wenn ich weiss, was mir bei der Selbstbefriedigung gefällt, weiss ich auch, was mir beim Sex mit anderen gefällt. | 30% | 25% |
Selbstbefriedigung ist für mich auch mit Selbstliebe verbunden. | 30% | 24% |
Es törnt mich an, wenn mein:e Partner:in sich vor mir selbst befriedigt. | 16% | 29% |
Mir ist es unangenehm, mich vor einem:r Partner:in selbst zu befriedigen. | 23% | 18% |
Ich nutze zur Selbstbefriedigung Sexspielzeuge, beim Sex mit einer anderen Person aber nicht. | 15% | 4% |
Selbstbefriedigung dient praktisch durch alle Altersklassen vor allem dem Stressabbau, macht Spass und ist auch in einer Beziehung wichtig. Dies alles gilt für Männer stärker als für Frauen. Gut einem Viertel der Befragten hilft Selbstbefriedigung zudem herauszufinden, was auch beim Sex mit jemand anderem Spass machen könnte. Männer mögen es ihren Partner:innen bei der Selbstbefriedigung zuzuschauen, obschon knapp jeder Fünfte es unangenehm findet, sich vor einem:r Partner:in selbst zu befriedigen.
Frauen setzen stärker als Männer Selbstbefriedigung mit dem Thema Selbstliebe in Verbindung. Auch nutzen sie öfter als Männer Sextoys, die sie beim Sex mit einer anderen Person nicht nutzen. Fast einem Viertel der Frauen ist es unangenehm, sich vor einem:r Partner:in selbst zu befriedigen. Kaum jemand gibt aber an, es würde ihm:ihr keinen Spass machen, sich selbst zu befriedigen (Männer 6%, Frauen 9%).
Genuss versus Stressabbau
„Die Studie zeigt sehr schön auf, dass Selbstbefriedigung ein fester Bestandteil der meisten Menschen ist, und zwar unabhängig von ihrem Beziehungsstatus. Gleichzeitig ist sie das ideale Lernfeld, um die eigene Sexualität zu entwickeln. Frauen setzen dabei eher auf das Genusserlebnis, Männern dient Selbstbefriedigung tendenziell zum Druck- oder Stressabbau.“
Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan
Wie die Studie weiter zeigt, wird in Bezug auf Selbstbefriedigung kaum Scham oder ein Betrugsgefühl empfunden:
- Ich fühle mich hintergangen, wenn sich mein:e Partner:in selbst befriedigt (Frauen 6%, Männer 7%)
- Ich habe das Gefühl, meine:n Partner:in zu hintergehen, wenn ich mich selbst befriedige (F 5%, M 6%)
- Ich schäme mich dafür, dass ich masturbiere (F 6%, M 4%)
- Ich möchte wissen, wenn mein:e Partner:in sich selbst befriedigt hat (F 5%, M 10%)
„Es ist sehr erfreulich, dass die Selbstbefriedigung wenig schambehaftet ist. Aus meiner Praxis ist mir allerdings bekannt, dass Frauen untereinander mit diesem Thema weniger offen umgehen als Männer. Ich fände es begrüssenswert, wenn sich Frauen diesbezüglich etwas mehr öffnen würden“, hält Schiftan fest.
Über die Studie:
Die Studie wurde vom 13. Oktober bis 23. Oktober 2023 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1‘012 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).