Frauen glauben an Seelenverwandtschaft, Männer meinen die Richtige auf den ersten Blick zu erkennen
Sich im neuen Jahr wieder zu verlieben, ist ein oft gefasster Vorsatz. Doch wer die Liebe sucht, sieht sich mit zahlreichen Mythen zur Partnersuche konfrontiert. Dies zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag von Parship.ch. So glauben Frauen, bei der richtigen Person verspüre man sofort eine Art Seelenverwandtschaft. Männer hingegen sind der Meinung, dass sie eine Beziehung brauchen, um glücklich zu sein und dass sie die Richtige auf den ersten Blick erkennen. Beide Geschlechter sind der Ansicht, dass sich Gegensätze anziehen und es attraktive Frauen sowie gross gewachsene Männer bei der Partnersuche leichter haben.
Kaum sind die Feiertage vorbei, sollen die guten Vorsätze umgesetzt werden. Bei vielen Menschen bedeutet das, sich (endlich) wieder zu verlieben. In diesem Zusammenhang wollte die Dating-App Parship.ch mittels Studie herausfinden, welche Mythen sich rund um die (heterosexuelle) Partnersuche ranken.
Durchgeführt wurde die repräsentative Studie im Auftrag von Parship.ch vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen Marketagent.com, das 1012 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz die folgende Frage gestellt hat: Hinsichtlich der (heterosexuellen) Partnersuche sind gewisse Annahmen verbreitet. Inwiefern nehmen Sie an, dass folgende Aussagen zutreffen?
| Single-Männer (n=199) | Liierte Männer (n=311) | Single-Frauen (n=187) | Liierte Frauen (n=315) | |
| Bei dem:r richtigen Partner:in spürt man eine Art Seelenverwandtschaft. | 82% | 85% | 93% | 90% |
| Männer achten bei der Partnersuche hauptsächlich auf ein attraktives Äusseres. | 69% | 74% | 90% | 82% |
| Männer haben Angst vor selbstbewussten Frauen/ sind von selbstbewussten Frauen eingeschüchtert. | 46% | 51% | 74% | 72% |
| Frauen bevorzugen Männer, die mehr verdienen als sie. | 60% | 58% | 40% | 42% |
| Man braucht eine Beziehung, um glücklich zu sein. | 37% | 54% | 23% | 36% |
| Den:die Richtige:n erkennt man auf den ersten Blick. | 40% | 45% | 32% | 35% |
| Frauen achten bei der Partnersuche hauptsächlich auf Geld/ Macht. | 54% | 42% | 27% | 24% |
Auffallend ist, dass es kaum Unterschiede zwischen Singles und Liierten gibt. Frauen sind öfter der Meinung, beim richtigen Partner würde man eine Art Seelenverwandtschaft verspüren. Ausserdem glauben mehr Frauen als Männer, dass Männer Angst vor selbstbewussten Frauen haben bzw. von ihnen eingeschüchtert sind. Ebenso denken sie, Männer würden bei der Partnersuche hauptsächlich auf ein attraktives Äusseres achten. Männer hingegen nehmen an, dass Frauen Männer bevorzugen, die mehr verdienen als sie selbt. Und sie sind eher überzeugt, die Richtige auf den ersten Blick erkennen zu können. Rund die Hälfte der befragten liierten Männer (54%) gibt an, eine Beziehung zu brauchen um glücklich zu sein, während bei den Single-Männern 37% diese Einschätzung teilen. Frauen finden dies insgesamt weniger oft (36% liierte Frauen und 23% weibliche Singles).
„Konzepte wie Liebe auf den ersten Blick oder Seelenverwandtschaft basieren oft auf einer momentan verspürten Anziehung, weil man meint, das Gegenüber könne einem genau das geben, was man im Moment gerade selbst braucht. Das ist aber eine Projektion, ja eine Fantasie, bei der sich erst im Lauf der Zeit zeigen wird, ob sie der Realität standhalten kann. Auch die weiteren Ergebnisse illustrieren, dass sich gewisse Denkmuster hartnäckig halten, obschon sie längst nicht oder nicht mehr auf alle zutreffen.“ Schiftan empfiehlt, sich möglichst unvoreingenommen an die Partnersuche zu machen und sich genügend Zeit zu lassen, um einen Menschen kennenzulernen: „Manchmal erkennt man ein passendes Gegenüber erst auf den zweiten, dritten oder gar vierten Blick.“
Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan
Gegensätze ziehen sich an – Wahrheit oder Mythos?
Mehr Einigkeit zwischen den Geschlechtern herrscht bei der Aussage, dass es attraktive Frauen (77% F, 81% M) und grosse Männer (67% F, 65% M) leichter haben bei der Partnersuche. Das gilt auch für die Aussage „Gegensätze ziehen sich an“, die beide Geschlechter mit 62% bejahen.
Letzteres stellt Schiftan tendenziell in Frage: „Viele Studien und Umfragen, aber auch meine praktische Erfahrung zeigt, dass sich die meisten Menschen eher in jemanden verlieben und zusammenbleiben, der ihnen ähnlich ist und mit dem sie eine gemeinsame Basis haben. Natürlich kann der Reiz des Gegensätzlichen sexuell reizvoll und spannend sein. Doch auf der Suche nach einer Partnerschaft für das Leben erweisen sich Gegensätze manchmal eher als Stolpersteine“, sagt die Parship.ch-Psychologin.
Über die Studie: Die Studie wurde vom 13. Oktober bis 23. Oktober 2023 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1‘012 Frauen und Männer von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).