Dating nach Corona: Entweder mit grosser Vorsicht oder geimpft
Wie eine neue, repräsentative Studie im Auftrag der Online-Partneragentur Parship.ch bei 1‘013 Frauen und Männern von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz zeigt, veränderten die Schweizer Singles ihr Dating-Verhalten während der Pandemie stark:
- 42 % hatten weniger Dates.
- 41% dateten vorsichtiger und hielten die Abstandsregeln ein.
- 38% hatten weniger Sex mit neuen Bekanntschaften.
Besonders die Altersgruppe der über 50-Jährigen hat ihr Datingverhalten angepasst. Rund die Hälfte sagt, dass sie nur jemand daten würde, der die gleiche Einstellung bezüglich Pandemie und Schutzmassnahmen hat (52% vs. unter 50-Jährige 33%). Zudem sind sie der Meinung, dass es eine Herdenimmunität braucht, um wieder normal daten zu können (52% vs. 33%). 28 Prozent der über 50-Jährigen geben an, sich erst nach der vollständigen Impfung wieder verabreden zu wollen (vs. 16%).
Dazu Parship.ch-Psychologin Dania Schiftan: „Sich als Single darüber klar zu werden, wie man in Zukunft daten möchte und was man braucht, um sich dabei sicher zu fühlen, plus dazu mit dem Gegenüber das offene Gespräch zu suchen, ist eine selbstbestimmte Haltung. Das ist aus meiner Sicht sehr begrüssenswert. Ich empfehle allen, zu diesen Themen offen zu kommunizieren und von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen.“
Der Wunsch nach einer neuen Partnerschaft ist stärker geworden
Bei 35 Prozent der Schweizer Singles ist die Sehnsucht nach einer neuen Liebe seit Beginn der Pandemie noch stärker geworden. Rund 17 Prozent aller Befragten gaben an, sich eine vergangene Beziehung zurückgewünscht zu haben. Getrennt während Corona haben sich 12 Prozent der befragten Singles. Gefragt danach, wo sie am ehesten jemanden kennenlernen können, verspricht sich knapp jeder Fünfte via Online-Dating die grössten Chancen.
Statussymbole sind out, gefragt sind Humor und Gesundheitsbewusstsein
Auf die Frage, welche Kriterien/Ansprüche an einen neuen Partner, neue Partnerin seit Beginn der Pandemie wichtiger geworden sind, wurden folgende genannt:
- positive Lebenseinstellung und Optimismus (51%)
- Zuverlässigkeit (46%)
- Humor (45%)
- Gesundheitsbewusstsein (44%)
- Hilfsbereitschaft (41%)
- Intelligenz (40%%)
„Die Rangliste der wichtiger gewordenen Kriterien unterstreicht, dass wir im vergangenen Jahr in vielen Belangen umgedacht haben“, sagt Dania Schiftan. „Was wir uns in und nach der Krise wünschen, sind wahre Mitstreiter an unserer Seite. Mit genau den genannten Werten und Eigenschaften, die uns Sicherheit und Stabilität geben und dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr allein, sondern getragen fühlen.“
Für rund ein Drittel sind auch Umweltbewusstsein, Coolness/Gelassenheit, Spontanität und Familiensinn sowie Charme und Zielstrebigkeit wichtiger geworden. Mit lediglich 9% sind Statussymbole wie Auto, Haus oder Uhr nicht (mehr) gefragt. Die Anforderungen von Frauen an den Partner sind in vielerlei Hinsicht höher als jene der Männer. So geben Frauen bei allen gefragten Eigenschaften deutlich häufiger an, dass diese wichtiger sind. Die grössten Unterschiede gibt es neben der Zuverlässigkeit (Frauen 51%, Männer 41%) und Hilfsbereitschaft (Frauen 46%, Männer 37%) etwa bei Familiensinn (Frauen 39%, Männer 28%), Tierliebe (Frauen 32%, Männer 23%) oder dem Beruf (Frauen 26%, Männer 14%)
Über die Studie: Die Studie wurde vom 29. April bis 09. Mai 2021 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1013 Frauen und Männer von 18 bis 69 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).