Beim Verkuppeln trauen Singles der KI mehr zu als den eignen Eltern oder Freund:innen
Laut einer repräsentativen Studie mit insgesamt 1‘588 Befragten im Auftrag der Dating-App Parship.ch zeigen sich Schweizer:innen im Alltag eher skeptisch gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI). Bei der Partnersuche hingegen wird KI durchaus Potenzial zugeschrieben. Vor allem Single-Männer befürworten den Einsatz von KI beim Dating. Viele schöpfen die bestehenden Möglichkeiten schon heute aus. Fast jeder zweite online-affine Single glaubt zudem, eine KI würde ihn:sie erfolgreicher verkuppeln als die eigenen Eltern. Und rund ein Drittel kann emotionale Bindungen zu KI-Girlfriends und KI-Boyfriends nachvollziehen. Aktuell beträgt die Single-Quote in der Schweiz 39 Prozent, wobei auffallend viele junge Männer alleinstehend sind.
In der repräsentativen Umfrage mit 1’588 Personen im Auftrag von Parship.ch wurde untersucht, wie die Schweizer:innen gegenüber der Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) sowohl im Alltag als auch beim Online-Dating eingestellt sind:
- 86 Prozent der Schweizer:innen bevorzugen bei Servicehotlines den persönlichen Kontakt vor einem KI-Chatbot.
- Jede:r Zweite (52%) findet aber den Einsatz von KI-Robotern z.B. in der Pflege oder in Altersheimen eine sinnvolle Entwicklung.
- Die Hälfte (49%) der online-affinen Singles findet, dass KI schon heute eine grosse Unterstützung bei der Partner:innensuche ist.
- 44 Prozent der Singles glauben, dass eine KI sie besser verkuppeln würde als die eigenen Eltern oder Freund:innen (40%)
Skepsis gegenüber KI im Alltag
In der Studie gaben 86 Prozent aller befragten Schweizer:innen an, bei Servicehotlines den persönlichen Kontakt vor einem KI-Chatbot zu bevorzugen. Zudem sind sie der Meinung, dass KI-generierte Bilder, Videos sowie Texte und Antworten in Werbung, Kundendienst, Journalismus und Social Media gekennzeichnet sein sollten.
Doch rund die Hälfte der Befragten (52%) findet den Einsatz von KI-Robotern z.B. in der Pflege oder in Altersheimen eine sinnvolle Entwicklung. Fast gleich viele glauben auch, dass KI zukünftig vermehrt als Gesprächspartner gegen Einsamkeit eingesetzt wird. Ein Drittel der Schweizer:innen nutzt KI schon heute regelmässig bei der Arbeit oder auch privat.
Single-Männer setzen auf KI
Jede:r zweite online-affine Single denkt, dass KI schon heute eine grosse Unterstützung bei der Partner:innensuche ist, vor allem Männer sind davon überzeugt (Männer 57%, Frauen 38%). Zudem glauben 44 Prozent, dass die KI einen besseren Job beim Verkuppeln machen würde als die eignen Eltern. Insbesondere im Vergleich mit dem Freundeskreis glauben Männer noch stärker an die Qualitäten der Künstlichen Intelligenz. So sagen 50 Prozent der Single-Männer, aber nur 27 Prozent der Single-Frauen, eine KI würde sie erfolgreicher verkuppeln als Freund:innen.
Männer haben auch mehr Verständnis dafür, dass Menschen für virtuelle KI-Girlfriends bzw. Boyfriends Gefühle entwickeln (M 42%, F 30%) oder sich an KI-Puppen bzw. KI-Sexroboter gefühlsmässig binden können (M 40% vs. F 22%). Zudem gibt jeder dritte Mann und jede fünfte Frau an, KI heute schon regelmässig nach Ideen für Texte beim Online-Dating anzufragen.
«Für viele Menschen gehört ChatGPT mittlerweile zum Arbeitsalltag. Es ist daher verständlich, dass KI zunehmend auch im Privatleben und beim Dating genutzt wird, um Prozesse zu optimieren und ähnliche Unterstützung zu erhalten wie im Berufsleben. Aus meiner Sicht kann das durchaus sinnvoll und bereichernd sein, insbesondere wenn es jemandem hilft, seine Schokoladenseiten besser hervorzuheben. Allerdings sollte es nicht so weit gehen, dass dadurch eine falsche Persona entsteht, die nicht der Realität entspricht.»
Parship-Psychologin Dania Schiftan
Hohe Singledichte in Graubünden und Zürich
Aktuell geben 39 Prozent der Schweizer:innen an, alleinstehend zu sein. Der höchste Single-Anteil findet sich in der Altergruppe der unter 30-Jährigen, vor allem bei den jungen Männern gibt es besonders viele Singles (68%, Frauen 48%). Ab 30 Jahren gleichen sich die Zahlen zwischen den Geschlechtern wieder an.
Betrachtet man die Regionen, weisen Graubünden und Zürich (42%) sowie die Zentral- und Westschweiz (42% bzw. 41%) die höchste Singles-Quote aus, während die Ostschweiz (34%) und die Nordwestschweiz (31%) die tiefste Singledichte hat.
Von den befragten Singles gaben rund 60 Prozent an, aktuell offen für die Online-Partnersuche zu sein (mehr Männer als Frauen: 64% vs. 50%). Ebensoviele (61%) haben schon aktiv online gedatet oder sind aktuell online auf Partnersuche (gleich viele Männer wie Frauen). Vor allem Singles zwischen 30 und 39 Jahren vertrauen auf die Online-Partnersuche (84 %), gefolgt von den 18 bis 29-Jährigen (73%).
Über die Studie: Die Studie wurde vom 5. September bis 17. September 2024 vom digitalen Markt- und Meinungsforscher Unternehmen marketagent.com durchgeführt. Befragt wurden 1.588 Männer und Frauen, darunter 625 Singles von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz (Westschweiz, Raum Zürich, Raum Bern, Ostschweiz, Mittelland, Zentralschweiz, Nordwestschweiz und Graubünden).