Basis für das gemeinsame Glück: Romantik ist schön, Vertrauen ist wichtiger

10.02.2016 Katharina Hemmelmair
Vertrauen und Zusammenhalt in schwierigen Zeiten sind Schweizerinnen und Schweizern wichtiger als regelmässige Bemühungen und Aufmerksamkeiten seitens des Partners. Die Sexualität wird erst an fünfter, Romantik an 16. Stelle genannt – und die Schweizerinnen und Schweizer gehen sogar davon aus, dass die Bedeutung dieser beiden Aspekte mit dem Alter noch weiter abnimmt. Für Deutschschweizer soll die Beziehung vor allem innig sein, während Romands mehr Wert darauf legen, dass man sich über die Erwartungen des gemeinsamen Lebens einig ist. Dies ergab eine repräsentative Umfrage der führenden Online-Partneragentur Parship.ch bei insgesamt 1000 Deutsch- und Westschweizern zwischen 18 und 69 Jahren.

Zürich,

Der Valentinstag: Während seine Verfechter auf den Romantikfaktor schwören, finden Gegner, dass es für das gemeinsame Glück mehr braucht als Blumen und Schokolade an einem vorbestimmten Tag. Doch was ist den Schweizerinnen und Schweizern in einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung tatsächlich wichtig?

An erster Stelle stehen Vertrauen (Frauen 86%, Männer 76%) und der Zusammenhalt in schwierigen Zeiten (Frauen 81%, Männer 71%). Diese liegen bei beiden Geschlechtern jeweils auf Platz eins bzw. zwei, doch haben sie für Frauen etwas mehr Gewicht als für die Männer. Auch ansonsten liegen die Geschlechter bei den übrigen Einschätzungen nahe beieinander – ausser bei der Beurteilung der Sexualität, die für zwei Drittel der Männer wichtig ist (64%), während dies nur die Hälfte der Frauen so sieht (51%). Eigenschaften wie „sich um den Partner regelmässig bemühen“ und „Romantik“, die am Valentinstag gerne zelebriert werden, werden unabhängig von Geschlecht und Region von den Befragten erst an neunter beziehungsweise 16. Stelle genannt.

Bedeutung von Romantik und Sexualität sinkt mit dem Alter

Gefragt, welche dieser Aspekte, die eine Liebesbeziehung ausmachen, im Alter wichtiger werden, bleiben Vertrauen, Zusammenhalt, Wertschätzung und Verlässlichkeit auch weiterhin auf den obersten Plätzen. Sich regelmässig um den Partner bemühen und das Ge- fühl der Zusammengehörigkeit fördern folgen aber sogleich auf Platz vier und fünf, während Sexualität auf den 12. und Romantik auf den letzten von 17 Plätzen rutschen.

Dazu Parship-Psychologin Barbara Beckenbauer: „Viele Menschen unterschätzen wie wichtig Romantik und Sexualität für eine Partnerschaft sind und welches Gewicht sie für das gemeinsame Glück haben können. Es ist die romantische Geste oder die sexuelle Intimität, welche die Beziehung erst exklusiv und nicht austauschbar machen. Auch im Alter behalten sie ihre Bedeutung, auch wenn man es vielleicht etwas anders ausdrücken und leben wird, als in jüngeren Jahren. Aber grundsätzlich gilt: Für die Liebe, die Sexualität und die Romantik ist man nie zu alt.“

Deutschschweizer setzten auf Innigkeit, Romands auf gemeinsame Ziele

Unterschiedliche Einschätzungen darüber, welches die Grundpfeiler für ein gemeinsames Glück sind, findet man zwischen Deutsch- und Westschweizern: Zwar sind sie sich was die Wichtigkeit von Vertrauen und Zusammenhalt in schlechten Zeiten angeht noch einig. Während über zwei Drittel der Deutschschweizer in der Folge jedoch Verlässlichkeit und Wertschätzung aufführen (72 bzw. 69%), stimmt dem nur die Hälfte der Westschweizer zu (51 bzw. 54%).

Einigkeit herrscht aber wieder bei den anschliessenden Nennungen von Humor, Sexualität und der Gleichberechtigung in der Partnerschaft, dem rund die Hälfte der Deutsch-und Westschweizer zustimmen.

In der Frage, wie innig die Zweisamkeit gelebt werden soll, scheiden sich die Meinungen aber wieder: Während die Romands finden, dass in erster Linie eine Einigkeit über Erwartungen und Vorstellungen des gemeinsamen Lebens herrschen soll (50%, D-CH: 37%), damit eine glückliche, partnerschaftliche Liebesbeziehung besteht, wollen Deutschschweizer ihrem Partner so nahe wie möglich sein. Sie legen viel mehr Wert auf ein starkes Ge- fühl der Zusammengehörigkeit (58%, W-CH: 20%), gemeinsame, spannende Erlebnisse (49%, W-CH: 31%), gemeinsame Freizeitaktivitäten (44%, W-CH: 35%) und dass man dem Partner zuliebe auch auf etwas verzichtet (35%, W-CH:19%).